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Wenn man nach Myanmar reist, denkt man im Hinterkopf weiterhin an das Militär und die Diktatur bis zu den ersten freien Wahlen im Jahr 2016. Nun kam es am 1.Februar 2021 zum Militärputsch gegen die ordnungsgemäß gewählte Regierung Myanmars. Neben der Defacto Regierungschefin und Friedens-Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi wurden weitere hochrangige Regierungsmitglieder unter Arrest gestellt.
Schon viele Jahre ist bekannt, dass das Militär etliche Unternehmen in Myanmar betreibt, um sich zu finanzieren. Wie folgende Liste enthüllt, sind dies mindestens 130 Unternehmen. Kopf vieler Unternehmen ist die Familie des Oberbefehlshabers und Anführer des Putsches vom 1.Februar 2021 General Min Aung Hlaing. Dieser betreibt mit Frau, Kindern und Verwandten eine wahre Wirtschaftsmacht in Myanmar. Und fürchtet nun um seinen Einfluß und den Verlust von Millionen US-Dollar an Einkünften.
Myanma Economic Holdings Public Company Limited (abgekürzt MEHL) ist eines von zwei großen Konglomeraten, die vom burmesischen Militär (durch das Verteidigungsministerium) geleitet werden, das andere ist die Myanmar Economic Corporation (MEC).
MEHL befindet sich im Besitz des burmesischen Militärs und wird von hochrangigen Tatmadaw-Führern beeinflusst. Die von MEHL generierten Einnahmen haben die Autonomie des burmesischen Militärs von der zivilen Aufsicht gestärkt und zu den finanziellen Operationen des Militärs bei „einer breiten Palette von Verletzungen der internationalen Menschenrechte und des humanitären Rechts“ beigetragen.
Webseiten mit den angebotenen Marken:
MEC Webseite
MEHL Webseite
Zur Führungsstruktur von Militärkonglomeraten, einschließlich der öffentlichen Positionen der Direktoren von Militärunternehmen, gibt es von 2019 den Bericht der UN Fact-Finding Mission: The Economic Interests of the Myanmar Military. (aneglisch, 110 Seiten als pdf)
Inhaltsverzeichnis - das finden Sie hier
Justice for Myanmar fordert internationale Sanktionen
In diesem erschütternden Moment nach der illegitimen Machtergreifung des Militärs in Myanmar von der vom Volk gewählten Zivilregierung wiederholt die Friedensorganisation Justice For Myanmar die Forderung nach sofortigen gezielten Sanktionen gegen alle Unternehmen, die sich im Besitz des Militärs befinden, deren Direktoren und bedeutende Geschäftspartner.
Die untenstehende Tabelle listet Unternehmen und Einzelpersonen auf, die internationale gezielte Sanktionen benötigen. Darunter das bekannte Myanmar Bier der „Mandalay Brewery Limited“ sowie das Telefonnetz MTP bzw.Mytel. Ebenso sehr mächtig ist die Ölfirma und Tankstellenbetreiber MOGE, die international mit TOTAL und Chevron zusammenarbeitet.
Die Liste enthält staatliche Unternehmen, die früher unter ziviler Aufsicht standen. Seit dem Militärputsch vom 1. Februar sind diese zu vom Militär kontrollierten Unternehmen geworden und stellen eine wichtige Einnahmequelle für die Junta dar. Justice For Myanmar fordert deshalb, dass alle diese Unternehmen sofort sanktioniert werden.
Die wichtigsten Marken in Myanmar, die man vermeiden sollte
- Myanmar Beer und Dagon Beer
- KBZ Bank, Airline
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